Architektur und Baubranche befinden sich im Umbruch: in der Lehre, der Praxis und im Selbstverständnis. Angetrieben durch die Klimakrise muss die innovationsscheue Branche eine Zukunft abseits extraktiver Praktiken erdenken und sieht sich fragend in Richtung regenerativer, zirkulärer Ansätze um. Parallel dazu spitzt sich der Druck durch fehlende Wohnungen, gestörte Lieferketten und eine nahende Rezession zu.
Selbstorganisierte Initiativen konfrontieren Hochschulapparate und etablierte Institutionen mit bisher in der Architektur vernachlässigten Fragen zu Klimagerechtigkeit, Intersektionalität, Ausbeutungsstrukturen und fordern einen Platz mit am Tisch. Prozesse, Strukturen, der Satus quo müssen einer kritischen Reflexion auf allen Ebenen unterzogen werden. Planen wird dabei zum Reallabor für die großen gesellschaftlichen Fragen der Gegenwart. Anhand von Beispielen aus der Praxis erörtert der Input unterschiedliche Positionen in Lehre, Praxis und Kommunikation, die bereits Teil sind des anders Machens.